Tatsächlich besteht zwischen „Star Wars“ und der Entstehung von Photoshop ein interessanter Zusammenhang, der häufig mit der Formel „Ohne Star Wars kein Photoshop“ beschrieben wird. Ganz so simpel ist es zwar nicht, doch hat der Erfolg von „Star Wars“ und das Studio Industrial Light & Magic (ILM) eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Photoshop gespielt. Hier die wichtigsten Punkte dazu:

  1. Die Knoll-Brüder und der Ursprung von Photoshop
    • Die Software „Photoshop“ geht auf Thomas und John Knoll zurück. Thomas Knoll entwickelte Ende der 1980er-Jahre ein Programm namens „Display“, mit dem man Graustufenbilder auf dem Monitor darstellen konnte. Aus dieser ursprünglichen Anwendung entwickelte sich später das leistungsfähigere Bildbearbeitungsprogramm „Photoshop“.
    • John Knoll arbeitete währenddessen bei Industrial Light & Magic (ILM), dem von George Lucas gegründeten Spezialeffekte-Studio, das vor allem für die Effekte der „Star Wars“-Filme verantwortlich war.
  2. Verbindung zu Industrial Light & Magic (ILM)
    • In den 1970er- und 1980er-Jahren wurde ILM zu einem Zentrum für moderne Spezialeffekte. George Lucas hatte die Firma gegründet, um die bahnbrechenden visuellen Effekte für „Star Wars“ zu realisieren.
    • John Knoll war dort als Visual Effects Artist tätig und brachte seine Erfahrungen in Spezialeffekten und digitaler Bildverarbeitung in das Projekt seines Bruders Thomas ein.
    • ILM setzte bereits früh auf digitale Technologien, und John Knoll erkannte schnell das Potenzial von Thomas’ Software für den professionellen Einsatz in der Filmbranche.
  3. Erst der Durchbruch im Filmbereich, dann die Adobe-Lizenz
    • Über John Knolls Kontakte bei ILM wurde „Photoshop“ (damals noch nicht so benannt) auch anderen Mitarbeiter*innen im Bereich der digitalen Postproduktion vorgestellt. Das Programm fand schnell Anklang, weil es die Arbeit mit digitalen Effekten enorm erleichterte.
    • Thomas und John Knoll suchten nach einem Partner, um ihre Software zu vertreiben. 1988 kam es zum Deal mit Adobe; 1990 erschien schließlich „Adobe Photoshop 1.0“ für den Macintosh.
  4. „Ohne Star Wars kein Photoshop“ – was ist dran?
    • Ohne den Erfolg von „Star Wars“ und die damit verbundene Etablierung von ILM als führendes Spezialeffekte-Studio hätten Thomas und John Knoll womöglich nicht dieselben Voraussetzungen gehabt, um ihre Software zu entwickeln, zu testen und an ein großes Unternehmen zu lizenzieren.
    • John Knolls berufliche Laufbahn bei ILM und seine Faszination für digitale Effekte trugen maßgeblich dazu bei, dass „Photoshop“ die Aufmerksamkeit von Filmemachern und schließlich der Software-Branche auf sich zog.
    • Die Aussage „Ohne Star Wars gäbe es kein Photoshop“ ist daher ein wenig verkürzt, aber sie bringt auf den Punkt, wie entscheidend das Umfeld von ILM und die Pionierrolle von George Lucas für die Popularisierung und Verfeinerung der Bildbearbeitungssoftware waren.

Fazit:
„Star Wars“ hat nicht direkt „Photoshop“ erschaffen, war aber ein enormer Katalysator dafür. Durch die Arbeit von John Knoll bei ILM, die weitreichenden Kontakte in der Filmbranche und das generelle Innovationsklima rund um „Star Wars“ erhielt die Software eine einmalige Chance, sich zu etablieren. Insofern steckt in dem Satz „Ohne den Film Star Wars gäbe es heute kein Photoshop“ ein gutes Stück Wahrheit.