Gestern auf 3Sat gesehen: „Im Bodell geboren“ Oscar für den „Besten Dokumentarfilm“ 2005

Die New Yorker Fotografin Zana Briski ist 1997 eigentlich in Kalkutta, um Bilder von Frauen aus verschiedenen Kasten zu machen, als sie sich in das Gewirr der Straßen im Rotlichtbezirk verirrt. Sie will das Leben der Prostituierten mit ihrer Kamera festhalten. Dabei fallen ihr die vielen Kinder auf, die sich um sie scharen. Sie wollen wissen, was die weiße Frau da macht, und sie versuchen sich selber mit der Kamera.
Zana Briski hat eine Idee. Als sie wiederkommt, hat sie für jedes der rund 20 Kinder eine kleine Billigkamera dabei. Sie zeigt ihnen, wie man auslöst, blitzt und den Ausschnitt wählt und schickt sie dann auf die Straße. Während sie wartet, denkt Briski, das war es, die Kinder werde ich nie wieder sehen – doch sie irrt. Alle kommen wieder und sind gespannt darauf, was sie geknipst haben. Die Bilder besitzen einen bestimmten Reiz. Es sind die alltäglichen Dinge des Rotlichtviertels aus der Perspektive der Kinder, Bilder welche die professionelle Fotografin nie machen könnte. Mithilfe der Kamera dokumentieren die Mädchen und Jungen nicht nur ihr Leben, sie schaffen sich mit der Zeit auch eine eigene Identität.
Extrem beeindruckend!

» Kölner Stadtanzeiger
» www.kids-with-cameras.org

avijit